Wandaufbau: Ein großes Mißverständnis ...

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Olli
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Wandaufbau: Ein großes Mißverständnis ...

Beitrag von Olli »

Hallo Norbert,

zunächst einmal mein Kompliment für Deine Webpage: Echt super gemacht und informativ!!
(Und ich weiss, wieviel Arbeit da drin steckt).

Zu einem generellen Thema wollte ich mich hier aber einmal auslassen, da das immer wieder auftaucht und dort eine Menge falsch wiedergegeben und ausgeführt wird (auch bei Dir ;-)).

Es besteht natürlich ein genereller Unterschied, ob man eine Sauna nur in eine Ecke eines Raumes baut oder ob man den kompletten Raum ausbaut (wie bei Dir).
Bei einer Sauna, die nur ein oder zwei Wände eines Raumes bedeckt und ansonsten frei stehend ist, sollte selbstverständlich der gesamte Wandaufbau hinterlüftet werden, wie du es getan hast, da sich dahinter aus der Raumluft (an der Kalten Wand) die Feuchtigkeit sammeln kann.
Bei einem komplett ausgebauten Raum, kann diese Hinterlüftung getrost weggelassen werden, da die Sauna ja komplett eine Dampfsperre aufweist und somit überhaupt keine Feuchtigkeit hinter die Wand gelangt.

Die wirklich wichtige Hinterlüftung ist die im inneren Bereich zwischen der Innenverkleidung und der Dampfsperre (die du leider weggelassen hast), da dort an der Dampfsperre Kondensat entstehen kann.
Dies alles ist im übrigen auch genau so in DEM allseits bekannten Buch beschrieben :-).

Vielleicht solltest du dies in dem beschriebenen Vorgehen auf der Hauptseite mal korrigieren, damit nicht so viele Leute ähnliche Fehler machen.
Im übrigen habe ich eben genau dieses falsche Vorgehen sogar von einer bekannten und renomierten Saunabaufirma für den Komplettausbau eines Raumes bekommen ... Du bist also nicht allein :-)

Ansonsten: Weiter so ... :-)

Gruss,
Oli
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norbert
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Beitrag von norbert »

Halklo Olli,

Danke für Deine Tips. Ich habe auf der Seite bereits an zwei Stellen darauf hingewiesen dass Raum zwischen Profilbretter und Dampssperre sein sollte:
http://www.saunabauen.de/html/wand_querschnitt.html
http://www.saunabauen.de/html/hinterluftung.html

Ich plane aber demnächst die Seite komplett umzukrempeln und werde bei der Gelegenheit auch einige Fehler "beheben" :wink:

Was die eigentliche Hinterlüftung im komplett ausgebauten Raum angeht: es lässt sich kaum vermeiden. Man braucht doch die Latten an der Wand um ordentlich den Aufbau daran festmachen zu können. Oder würdest Du die Spahnplatten weglassen und direkt mit dem Rahmen und Minerwolle dran?

Grüße

Norbert
Olli
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Beitrag von Olli »

So hab ich's bei mir gemacht: Rahmen mit Dämmwolle direkt auf die Wand. Wo keine Feuchtigkeit hinkommt, muss sie ja auch nicht weg.
Ich bin allerdings noch beim Bau, daher kann ich noch keine 'Betriebserfahrungen' berichten. :-)
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froehlich
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Re: Wandaufbau: Ein großes Mißverständnis ...

Beitrag von froehlich »

Olli hat geschrieben: Bei einem komplett ausgebauten Raum, kann diese Hinterlüftung getrost weggelassen werden, da die Sauna ja komplett eine Dampfsperre aufweist und somit überhaupt keine Feuchtigkeit hinter die Wand gelangt.
Das gilt aber nur, wenn es sich hierbei nicht um Außenwände handelt. Hier kann die Feuchtigkeit ja von Außen kommen, wenn die Wände nicht absolut dicht sind.

Andreas
Olli
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Beitrag von Olli »

Prinzipiell richtig, aber man muss die Saunawand ja nicht als irgendetwas angebautes betrachten, sondern kann sie in diesem Fall einfach der Außenwand zurechnen, oder?
Diese Wand ist durch die Sauna auf der Innenseite nur evtl. etwas Wärmer als die anderen Wände, was dem ganzen aber eigentlich nur gut tut.
Oder hat etwa jemand innerhalb von seinen Außenwänden eine Hinterlüftung?
Eben! :-)
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froehlich
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Beitrag von froehlich »

Olli hat geschrieben:Prinzipiell richtig, aber man muss die Saunawand ja nicht als irgendetwas angebautes betrachten, sondern kann sie in diesem Fall einfach der Außenwand zurechnen, oder?
Diese Wand ist durch die Sauna auf der Innenseite nur evtl. etwas Wärmer als die anderen Wände, was dem ganzen aber eigentlich nur gut tut.
Oder hat etwa jemand innerhalb von seinen Außenwänden eine Hinterlüftung?
Eben! :-)
Jagut, ohne Sauna kann aber die Feuchtigkeit, die evtl. von außen eindringt, einfach im Raum verdunsten. Wenn aber jetzt die Saunawand dran ist, kommt die Feuchtigkeit höchstens bis zur (inneren) Dampfsperre und die Isolierung saugt sich voll.

Andreas
Moltimor
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Beitrag von Moltimor »

Hallo,

habe ich das nun wirklich richtig verstanden? Ich plane auch eine Sauna in eine "Nische" zu bauen, also von 3 Seiten umschlossen, wovon 2 Seiten Aussenwände darstellen. Wenn ich dieser Diskussion nun richtig folgen konnte, seht ihr kein Problem die Hinterlüftung, auf die bisher immer soviel Wert gelegt wurde, einfach wegzulassen und mit dem Rahmen, welcher die Dämmung aufnimmt direkt auf die Wand zu gehen.
Ich habe relativ geringe Vorstellungen davon welche Temperatur die der Wand zugeneigte Seite der Isolierung annimmt :oops: . Kann dies nicht dauerhaft bei entsprechender Temperatur zur Austrocknung und damit Schädigung des Mauerwerks führen? Wie sieht es mit der Decke aus? hier dürften die höchsten Temperaturen entstehen, die durch entsprechende Luftzirkulation abgeführt werden würden.
Ein paar Kommentare zur Beseitigung der momentanen Verwirrung wären nun sehr hilfreich.

Gruß,

moltimor
Olli
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Beitrag von Olli »

Also, ich bleibe bei meiner Aussage, dass beim Ausbau eines kompletten Raumes keine Hinterlüftung notwendig ist. Wenn tatsächlich Feuchtigkeit von außen eindringt, dann ist das ein anderes Problem und sollte behoben werden ;-). Sonst dürfte ich ja auch keine Außenwand von innen fliesen oder sonstwie versiegeln. Ich jedenfall habe noch nie von hinterlüfteten Fliesen gehört.
Was die Nische angeht: Wenn Du an dem offenen Ende der Nische die Sauna komplett abdichtest, so dass keine Raumluft hinter die Sauna gelagt, dann benötigst du auch keine Hinterlüftung.
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froehlich
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Beitrag von froehlich »

Moltimor hat geschrieben: habe ich das nun wirklich richtig verstanden? Ich plane auch eine Sauna in eine "Nische" zu bauen, also von 3 Seiten umschlossen, wovon 2 Seiten Aussenwände darstellen. Wenn ich dieser Diskussion nun richtig folgen konnte, seht ihr kein Problem die Hinterlüftung, auf die bisher immer soviel Wert gelegt wurde, einfach wegzulassen und mit dem Rahmen, welcher die Dämmung aufnimmt direkt auf die Wand zu gehen.
Ich habe relativ geringe Vorstellungen davon welche Temperatur die der Wand zugeneigte Seite der Isolierung annimmt :oops: . Kann dies nicht dauerhaft bei entsprechender Temperatur zur Austrocknung und damit Schädigung des Mauerwerks führen? Wie sieht es mit der Decke aus? hier dürften die höchsten Temperaturen entstehen, die durch entsprechende Luftzirkulation abgeführt werden würden.
Ein paar Kommentare zur Beseitigung der momentanen Verwirrung wären nun sehr hilfreich.

Gruß,

moltimor
Wenn die Außenwände wirklich 100 Prozent dicht sind, und es für die vorgesehene Lebensdauer der Sauna auch bleiben, kanst Du m.E. auf die Hinterlüftung verzichten.

Die Temperatur der Sauna, die durch die Isolierung auf das Mauerwerk einwirkt halte ich für vernachlässigbar, wenn Du eine normale, private Sauna planst, die nur einige Stunden am Tag an ist.

Andreas
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froehlich
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Beitrag von froehlich »

Olli hat geschrieben:Sonst dürfte ich ja auch keine Außenwand von innen fliesen oder sonstwie versiegeln. Ich jedenfall habe noch nie von hinterlüfteten Fliesen gehört.
Fliesen nehmen auch keine Schaden, wenn sie an der Innenseite feucht werde, im Gegensatz zur Isolierung, und Holz, welches zu schimmeln anfangen kann.

Andreas
wotjakm
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Beitrag von wotjakm »

Also, auf Grund dieses Beitrags, habe ich mich nun entschieden meine
neue Sauna folgendermaßen aufzubauen.

Wand, darauf die Vierkanthölzer 40mm mit dem 40mm Mineralsteinwolle dazwischen. Dampfsperre, 20mm Vierkanthölzer und dann natürlich die Hemlockbretter :lol:

Also
Wand
Kantholz
Mineralwolle
Dampfsperre
Kantholz
Profilholz

Ich Denke das wird die Ideale Bauweise sein.

Gruß Marcus.
jaguarmaennchen
Beiträge: 5
Registriert: 12. September 2006, 21:18

Beitrag von jaguarmaennchen »

Hallo,

ich habe mir kürzlich ebenfalls eine Sauna selbst gebaut oder vielmehr bauen lassen. Der Wandaufbau erfolgte allerdings, wie auch oftmals in vielen Anleitungen beschrieben, ohne eine Lattung zwischen Dampfsperre (Alufolie) und dem speziellen Saunaholz im Innenbereich. Bis dato kann ich auch keine negative Wirkung feststellen. Ebenfalls ist der Wandaufbau bei allen mir bekannten Herstellern ohne Lattung zwischen Dampfsperre und Innenverkleidung (Weka, Hofmann, etc.).
Wenn man eine Lattung Zwecks Lüftung zwischen Dampfsperre und Innenverkleidung einbringen möchte, sollte man hier zwingend eine Konterlattung einbringen, wie sollte andernfalls eine Zirkulation erfolgen, vor allem wohin soll die Luft Zikulieren?

Beste Grüße
Claude
Olli
Beiträge: 161
Registriert: 30. Juli 2006, 15:25

Beitrag von Olli »

Also, die Hinterlüftung der Paneelen macht schon Sinn, wobei das, wie Norbert auch schon mal geschrieben hat, natürlich immer davon abhängt, wie oft man die Sauna benutzt.
Wenn sich irgendwo Kondenswasser absetzt, dann an der Dampfsperre, da das die äußerste (und damit kälteste) Schicht ist. Wenn ich die Sauna aber z.B. nur selten benutze, dann kann diese Feuchtigkeit auch durch die Paneele wieder verdunsten.
Fazit: Die Hinterlüftung ist speziell bei wenig genutzten Saunen (wohl fast alle Heinsaunen) nicht unbedingt notwendig, schaded aber auf jeden Fall nicht.

Was die Konterlattung angeht:
Ich habe bei mir nur eine einfache Lattung dran. Da die Paneele senkrecht angebracht sind, liegen die Latten natürlich waagerecht.
Um eine Hinterlüftung von unten nach oben zu ermöglichen habe ich die Latten (24mm) mit sehr vielen Bohrungen (10mm) versehen.
OK, man bohrt sich dabei nen Wolf, aber so gehts auch ;-).
jaguarmaennchen
Beiträge: 5
Registriert: 12. September 2006, 21:18

Beitrag von jaguarmaennchen »

Ich gehe auch davon aus, dass im Heimbereich (privat) die Sauna 1x pro Woche, ggf. auch 2x zur Anwendung kommt. Um das Thema Feuchtigkeit bzw. Kondensation gerade beim Abkühlen nach Beendigung der Saunagänge in den Griff zu bekommen, habe ich mir einen Luftentfeuchter in den Saunaraum gestellt.
Allein der Wasserbehälter des Luftentfeuchters enthält nach einer Abkühlphase ca. 0,75l Wasser bei einer Saunaraumvolumen von ca. 8 Kubikmeter!!! Wenn ich mir vorstelle, dass dies jedesmal sich an den relativ kühlen Kellerwänden oder schlimmstenfalls organischen Material im Keller ansammelt, igit! Und solch ein Luftentfeuchter ist für kleines Geld ohne hohe Betriebskosten (250W Leistungsaufnahme) zu erhalten.

Beste Grüße
Claude
Flying_Dutchmann
Beiträge: 6
Registriert: 16. Oktober 2006, 20:02

Beitrag von Flying_Dutchmann »

Wenn ich eine Hinterlüftung der Innenverkleidung anbringe, muss ich die zirkulierende Luft die Möglichkeit geben hinter der Verkleidung zu kommen und auch wieder dahinter weg zu kommen. In Klartext bedeutet dass m.E. dass für die Wände ich sowohl unten (wird in der Regel auch niemals gemacht) als auch oben die Profilbretter freihalten muss vom Fußboden und Decke. Das Gleiche gilt dann auch für die Decke: ich muss einen Freiraum zwischen die Profilbretter der Decke und der Wand einhalten.

Die Fragen, die ich jetzt habe sind:

1) wie viel mm/cm muss ich als Freiraum einhalten?
2) m.E. sieht man in dem Spalt zwischen Wand und Decke die Aluminium-Dampfsperre. Aus ästhetischen Blich ist das natürlich nicht optimal. Wie soll ich diesen Spagat lösen?

Herzlichen Dank

Jan
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