Ich höre die Dampfsperre (Alu)

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incmc
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Ich höre die Dampfsperre (Alu)

Beitrag von incmc »

Hallo zusammen,

wir haben folgende Situation: Unsere neue Sauna befindet sich unter einer Dachschräge in einem Badezimmer (Neubau). Es handelt sich um eine Elementsauna, die direkt in eine gemauerte Nische eingebaut wurde. Da es somit eine Einbausauna ist, gibt es keine Hinterlüftung. Der Aufbau ist soweit klassisch: Latten, Mineralwolle dazwiscchen an den Wänden, Dampfsperre (Alu), Konterlattung, Innenverkleidung (glaube Spaplex). Wir sind damit wirklich sehr glücklich, bis auf eine Sache: Wenn man die Tür auch nur mit ein wenig zu viel Bewegung schließt oder öffnet oder es draußen stürmt, dann hört man wie sich die Dampfsperre bewegt. Man hört also das Geräusch von sich bewegender Alufolie. Das aber nur an der Decke und Dachschrägen. Der Unterschied hier ist nämlich, dass in der Decke und Schräge keine Mineralwolle verbaut wurde. Das aus dem Grund, dass die Dachschräge und Decke ohnehin selber gedämmt ist (Dämmung des Haues eben). Zudem ist die Dachschrägen aus Trockenbau und die Wände gemauert. Sie können also leicht arbeiten.

Tja und nun ist guter Rat teuer. Die Sauna wurde eingebaut, kein Selbstbau und der Saunabauer hat das so noch nie erlebt und weiß sich nicht zu helfen. Die Sauna scheint so dicht zu sein, dass die Druckänderungen beim Türöffnen und -schließen die Dampfsperre in Bewegung setzt (oder eben bei Sturm draußen). Die Tür ist ziemlich groß, dass muss man fairerweise ergänzen (250 cm hohes Glas). Aber ich fürchte das wäre mit einer normalen Tür auch nicht anders.

Meine Idee wäre ja: Decke aufmachen und Dämmung rein oder eine Schüttung. Damit wäre etwas Last auf der Folie und sie kann sich nicht mehr so bewegen. Der Saunabauer meint, dass das nichts bringen würden. Das halte ich für unlogisch.

Was mein ihr?

Danke und Gruß,

incmc
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finsterbusch
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Beitrag von finsterbusch »

"...der Saunabauer hat das so noch nie erlebt ..."
vielleicht hat er noch nicht viele gebaut?!
es müssen aus meiner sicht alle profilbretter wieder ab,
eine ordentliche konterlattung dazu,
evtl. könnte man auch eine spanplatte nehmen (wenn man auf die dämmung verzichten will)
incmc
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Beitrag von incmc »

Na ja er baut eigentlich seit über 10 Jahren Saunen. Ich habe soeben noch einmal nachgeforscht. Es gibt gar keine Konterlattung. Es gibt überall eine Lattung auf den Wänden und der Decke + Schräge, darauf ist die Dampfsperre montiert und darauf direkt ohne Zwischnraum die Paneele. Die Folie zwischen den Latten, sozusagen je Kammer, kann sich somit (nur in der Decke und Schrägen mangels Dämmung) nur in Richtung Außenwand bewegen durch die Druckänderungen. Nach vorne zur Innenverkleidung geht gar nicht, da diese direkt an den Paneelen ist. Eine Konterlattung würde die Situation eher noch verschlimmern. Sie würde Räume für eine mögliche Bewegung der Folie noch vergrößern. In meinen Augen könnte man höchstens noch Dämmung ebenfalls hinter der Dampfsperre der Decke und der Dachschrägen anbringen. Dann kann sich die Folie nicht mehr bewegen.

Gruß,

incmc
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finsterbusch
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Beitrag von finsterbusch »

aufbau von außen nach innen:
konterlattung, z.b. spanplatte darauf, dann alufolie und profilbretter,
nach wie vor für mich unverständlich, wie das jemand gewerblich macht.
jeder sachverständige mit spezialisierung saunabau würde ein vernichtendes urteil schreiben
incmc
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Beitrag von incmc »

So ist der Aufbau nicht. Er ist Wand: Latten drauf, dazwischen Miwo, Dampfsperre, Paneele. Alle Wände und Decken sind warm. Das halte ich auch für in Ordnung. Das Einzige was passieren kann ist, dass sich Kondensat zwischen Paneelen und Dampfsperre bildet. Damit das passiert und dann auch noch ein Schaden daraus entsteht, müssen aber mehrere Faktoren zusammenkommen. So zumindest meine bescheidene Meinung.

- Dafür muss in der Sauna ausreichend feuchte Luft existieren (realistisch)
- Diese Luft muss in ausreichender Menge durch die Paneele / Nut und Feder hindurchkommen und nicht temporär von diesen absorbiert werden (schon unrealistischer aber möglich, betrachtet man die Diffusionskennzahlen von Holz)
- Die Luft muss an der Dampsperre kondensieren, also den Taupunkt unterschreiten (unrealistisch, es kondensiert nicht mal an der Saunatür aus Glas)
- Die Feuchte kann nicht mehr entweichen. Hier also nicht mehr zurück durch die Paneele (unrealistisch, kam ja auch einfach rein und ist Heimsauna für gelegentlichen Betrieb).

Ich glaube das wurde auch schon ein paar Mal hier im Forum diskutiert oder? Mir geht es jetzt aber eher um das Problem mit den Geräuschen...

Gruß, incmc
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finsterbusch
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Beitrag von finsterbusch »

mein vorschlag mit der spanplatte war eben gedacht, daß die geräusche aufhören,
incmc
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Beitrag von incmc »

Ach so. Du mein auf die Latten ne Spanplatte, darauf direkt die Folie, darauf direkt die Paneele?
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finsterbusch
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Beitrag von finsterbusch »

jo!
...und wenn du ganz sicher gehen willst:
die alufolie mit kaltleim auf der spanplatte ankleben,
(evtl. geht auch dünnes sperrholz)
...aber das ist trotzdem alles improvisiert - jedoch - unter den gegebenen bedingungen halte ich es für die beste lösung
kusi_surfer
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Beitrag von kusi_surfer »

Hallo,

ich hatte in meiner Selbstbau-Sauna das identische Aluminium-Knister-Verhalten. Und das obwohl ich die maximal-optimale Wandaufbaustrukur umgesetzt habe, s. Doku unten.

https://sites.google.com/site/meinssaunaprojekt/

Für mich war das aber ein Qualitätsbeweis, da es die Dichtheit bestätigt. Ausserdem hatte ich besonders starke und 'steife' Aluminiumfolie verwendet - was mir ein knisterndes Umschlagen des Alu erklärt.

Hat mich zuerst genervt, aber dann, nach so 2-3 Monaten (ich würde sagen bedingt durch das mehrfache Aufheizen/Abkühlen?) verschwand das Knistern allmählich. Heute gibt es das Knistern nur wenn es draussen sehr stürmisch ist und die durch die Aussen-Abluft einen Überdruck verursacht.

Was den beschriebenen Wandaufbau Deiner Sauna angeht ist das sicher nicht maximal-optimal - aber wie schon oben erwähnt muss da schon noch mehr zusammen kommen bevor es kritisch wird ...

Kusi_Surfer
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